Firmengeschichte
Vor 350 Jahren siedelte sich im Dorfkern Wessum bei Ahaus eine Schmiede unter dem Namen Johann Bernd Terhalle an. Ein Kaufvertrag in echtem Schweinsleder von 1653 und Geschäftsbücher von 1688 sind die ältesten Zeugnisse im Besitz der Familie. Sie belegen die traditionsreiche Geschichte dieser Handwerksfamilie, die bis heute fortbesteht.
1825 vermachte Joseph Terhalle „an seiner Schwester Sohn“, seinem Neffen Theodor Witte, die Schmiede, seine Immobilien und Ländereien mit der Auflage, dass dessen Sohn Johann Witte im Mannesalter als Schmied die Geschäfte weiterführe.
Wohlhabend, sozial engagiert und weitsichtig erwirkte Theodor Terhalle mit einer listigen testamentarischen Klausel an die Kirchengemeinde Wessum, die eine Schenkung von 800 Talern (ca. 200 000 €) beinhaltete, den Bau des ersten Krankenhauses zu Wessum, das heute als Caritas-Seniorenheim genutzt wird.
Johann Witte (1861-1935) erfüllte die testamentarischen Bestimmungen seines Großonkels. Er wurde Schmied, ging auf die Walz in die weite Welt und führte nach seiner Rückkehr die Geschäfte der Dorfschmiede weiter. Seit dieser Zeit trägt die Schmiede den Namen WITTE. Hufbeschlag, Wagenbau, Reparatur von landwirtschaftlichem Gerät und kunstvolle Schmiedearbeiten waren die alltäglichen Arbeiten, mit denen er den Handwerksbetrieb erfolgreich ins neue Jahrhundert geleitete.
1928 übergab er die Geschäfte an seinen Sohn Anton Witte (1899-1948), der als Schmiedemeister das Familienunternehmen mit menschlicher Besonnenheit und ohne politischen Opportunismus durch die Wirren des 2. Weltkrieges führte. Das ersehnte Ende des Krieges war für die Familie und die Schmiede nur ein kurzes Aufatmen, denn 1948 starb der 48-jährige Schmiedemeister, fünffacher Familienvater nach kurzer schwerer Krankheit. Aber nicht nur der Vater war der Familie genommen, darüber hinaus fiel ein beträchtlich angespartes Geldaufkommen Betrug und Währungsreform zum Opfer.
So übernahm 1952 der älteste Sohn Johannes Witte (1931- 2010) mit gerade mal 21 Jahren als jüngster Schmiedemeister seiner Innung die schwere Aufgabe, das Unternehmen seines Vaters in eine neue Zeit zu führen. Mit Landmaschinen, Hufbeschlag, Schmiede- und Schlosserarbeiten sowie einem Geschäft für Metall- und Haushaltswaren leitete Johannes Witte gemeinsam mit seiner Frau Mechtild von 1953 bis 1992 das Unternehmen.
Für 35 Lehrlinge war er ein geduldiger Lehrmeister und kein junger Mensch wurde ohne Gesellenbrief in seine Zukunft entlassen. Als kunstsinniger Handwerker und religiöser Mensch entstanden unter seinen Händen vielfältige kunsthandwerkliche Objekte in der Umgebung von Ahaus.
Der bislang letzte Generationswechsel im Familienunternehmen durch Benedikt Witte – dem jüngsten Sohn von den sechs Kindern- wurde 1992 eingeleitet. Er übernahm einen wirtschaftlich gesunden und angesehenen Handwerksbetrieb. Mit neuen Ideen zur Produktionserweiterung bereitete Benedikt Witte die Auslagerung der „Schmiede“ aus dem Dorfkern vor und siedelte das Familienunternehmen im neuen Industriegebiet Ahaus-Wessum an. Er errichtete 1992 einen modernen Betrieb für Metallverarbeitung, Kunstschmiedearbeiten und Metallrestaurierung. Seit dieser Zeit leitet er unter dem Firmennamen „Metallgestaltung Witte“ in zehnter Generation das Unternehmen und verbindet Tradition und Kreativität mit digitalen Techniken des 21 Jahrhunderts: ein angesehenes modernes Familienunternehmen und angesehener Ausbildungsbetrieb mit 300-jähriger Tradition und Zukunft.
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